Exit through the gift shop (1000 Filme: 12)

26.11.2010, 21.30 Uhr, Babylon-Kino Berlin-Kreuzberg, 6,50 €

26.11.2010, 21.30 Uhr, Babylon-Kino Berlin-Kreuzberg, 6,50 €

Graffiti bzw. Street Art generell ist eine Kunstform, die immer auf der Kippe steht. Einerseits ist sie fast immer illegal und häufig auch nicht besonders schlau. Andererseits gibt es aber auch hin und wieder Sachen, die witzig  sind und zum Nachdenken anregen.

In diesem Film von (oder über?) den inzwischen wohl hinlänglich bekannten britischen Street Art-Künstler Banksy sieht man von beidem eine Menge. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass der Film sich genau mit diesem Spannungsverhältnis beschäftigt. Am einen Tage noch von der Polizei verfolgt, kann Banksy heute seine Sachen in Galerien an Kunstsammler verkaufen, die sonst Picassos oder Monets kaufen. (Und das zu durchaus vergleichbaren Preisen.)

Dabei erzählt Banksy – der im Film nur mit verzerrter Stimme und verpixeltem Gesicht gezeigt wird – nicht seine eigene Geschichte, sondern die eines einigermaßen verrückten Franzosen, der sich zunächst mit Videokameras den Street Artists in Los Angeles annähert, um sie und ihre flüchtige Kunstform zu dokumentieren, der dann aber später selbst zum Street Artist wird und damit reich und berühmt.

Viel diskutiert worden ist seither die Frage, ob das nun dokumentarisch ist oder nur ein großer Hoax von Banksy. Den Franzosen, der sich als Künstler nur noch Mr Brainwash nennt, gibt es wirklich, die Ausstellung gab es wirklich, und der Typ ist einfach so verrückt, dass es nicht erfunden sein kann (so der berühmte US-Filmkritiker Ebert). Auf jeden Fall ist der Film sehr unterhaltsam, auch dann, wenn man selbst nicht nachts um die Häuser zieht, um diese zu verschönern.

veröffentlicht am 16. January 2011 um 21.54 Uhr
in Kategorie: 1000 Filme

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