DDR-Verharmlosung

Wie weit es mit der Verharmlosung der SED-Diktatur mittlerweile schon gekommen ist, zeigt die Forderung von Heribert Prantl, “Auferstanden aus Ruinen” der deutschen Nationalhymne als 2. Strophe anzuhängen. Vielleicht als 3. Strophe dann noch das Horst-Wessel-Lied?

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Eckige Freuden

Ausbesserungsarbeiten auf unserer Küchenarbeitsplatte

Ausbesserungsarbeiten auf unserer Küchenarbeitsplatte

Leider erst ziemlich zum Ende der einjährigen Laufzeit habe ich die Seite A LEGO a day entdeckt. Dan aus den USA macht jeden Tag ein Lego-Männchen-Foto und zeigt es dann auf der Seite.

Besonders schön ist übrigens dieses Bild

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Katholische Kirche und Hamas

Ich ertappe mich gerade dabei, darüber nachzudenken, in die katholische Kirche einzutreten, um aus Protest austreten zu können. Grund dafür ist der Kurienkardinal Renato Martino, der in einem Interview folgendes geäußert hat:

Schauen wir uns die Bedingungen im Gaza-Streifen an: Das ähnelt immer mehr einem großen Konzentrationslager.

Ich möchte gar nicht im einzelnen durchgehen, aus welchen Gründen dieser Vergleich unzutreffend und geschmacklos, ja ekelhaft ist. Jedem denkenden Menschen erschließt sich das ganz von allein – hoffe ich.

Der gute Kardinal ist aber leider nicht allein mit seiner Auffassung. In Europa gibt es eine Vielzahl derartiger Israelkritiker, die den Abwehrkampf Israels gegen eine perfide Terrororganisation, die nur auf Provokation und Zerstörung aus ist und für ihre Ziele die eigene Bevölkerung als Geiseln nimmt, als überzogen kritisieren. Es bleibt aber (leider) dabei:

Wenn die Araber die Waffen niederlegen, wird es keinen Krieg mehr geben. Aber wenn Israel die Waffen niederlegt, wird es Israel nicht mehr geben.

Das gefällt mir natürlich auch nicht, und jeder tote palästinensische Zivilist ist einer zuviel. Aber die ganzen Besserwisser wie Kardinal Martino sind bislang auch nicht durch konstruktive Vorschläge aufgefallen, die darüber hinausgehen, dass Israel die Waffen niederlegen soll und akzeptiert, dass israelische Bürger Tag für Tag von der Hamas angegriffen werden.

Empfohlen ist übrigens ausdrücklich die Lektüre des Blogs “Letters from Rungholt“, auch mit einem Beitrag zu unserem katholischen Intellektuellen.

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Rettet den Panda!

Es gibt zwei Arten von Pandafahrern. Für die einen – die Mehrheit – ist der Einfachst-Fiat nur eine Übergangslösung auf dem Weg zu einem “richtigen” Auto. Man fährt Panda, weil es eben für mehr finanziell (noch) nicht reicht. Die anderen – die Minderheit – haben einen Panda, weil sie nicht mehr Auto brauchen. Wer braucht schon mehr als 900 Kubikzentimeter und 29 PS? Wer muss schneller fahren als 120? Wer will sich während der Fahrt unterhalten? Wer möchte einen Autounfall schon überleben?

Sicher ist: Der Panda wird zum Kultauto, wie vor ihm der Käfer, die Ente oder der (alte) Fiat 500. Ein Schritt auf dem Weg dahin ist eine neue Ausstellung in München. Der Italiener Paolo Tumminelli hat sich auf dem Weg gemacht durch sein Heimatland und Fotos gemacht vom Haushaltsgerät auf Rädern im Einsatz. Zu sehen bis zum 4. Januar 2009 in der Pandakothek Pinakothek der Moderne in München unter dem Titel “Rettet den Panda!” Sehr interessant übrigens auch die Geschichte, wie der in der Ausstellung stehende Panda nach Deutschland kam.

(Siehe hier; via.)

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Transgender und ausgesetzte Bücher

Gestern nachmittag schien hier in Kiel die Sonne. Nachdem wir vom Strand aus Kitzeberg zurückgekommen waren, trafen wir uns mit ein paar Freunden beim legendären Eisparadies im Knooper Weg und setzten uns in den Garten der Ansgarkirche in der Waitzstraße. Dort fanden wir dann (allerdings nach einem ziemlich direkten Hinweis des Aussetzers) ein ausgesetztes Buch.

Der Gedanke dahinter: Man registriert ein Buch unter www.bookcrossing.com und setzt es an einer beliebigen Stelle aus, mit einem deutlichen Hinweis auf die Internetseite und einer Kurzanleitung. Der Finder des Buches soll dann dort den Fund des Buches melden, es lesen und später wieder “freilassen”. Also registrierten wir das Buch heute morgen und lasen, dass Svenja das Buch ausgesetzt hat. Svenja, so verrät das Internet nach einen Blick auf ihre verlinkte Homepage, arbeitet hier in Kiel bei der Kriminalpolizei, interessiert sich für Mode, fährt im Urlaub über schwedische Feldwege Motorrad und hieß früher mal Sven.

Nun gibt es ja eine ganze Reihe von Vorurteilen und Klischees über Transsexuelle – ich gebe zu, nicht frei davon zu sein. Auf jeden Fall aber ist die Geschichte der Entwicklung von Sven zu Svenja, die sie in ihrem Blog Svenja-and-the-City inzwischen schon seit über drei Jahren erzählt, lesenswert und regt zum Nachdenken an.

Das gefundene Buch ist übrigens Daniel Kehlmanns von der Kritik gelobtes Die Vermessung der Welt. Svenja schreibt auf BookCrossing, ihr habe es nicht gefallen. Nach 96 Seiten habe sie es wieder aus der Hand gelegt. Bei mir stand es schon lange auf der Warteliste, also schauen wir mal…

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Helmut Schmidt: "Nichts ist ohne Risiko"

Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe.

So Helmut Schmidt über die Atomenergie in der wöchentlich im Zeit Magazin erscheinenden Rubrik “Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt” (Nr. 31/2008, S. 46). Sehenswert ist übrigens auch die von Maischberger gemachte Dokumentation “Helmut Schmidt außer Dienst” (Youtube).

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Verlinkt: Bilder aus Kabul

Wenn in Deutschland von Afghanistan berichtet wird, dann herrscht häufig der Tonfall des es-geht-alles-den-Bach-runter-und-wir-haben’s-schon-immer-gewusst vor. Die guten Nachrichten schaffen es eben nicht auf die Titelseiten der Tageszeitung. Natürlich gibt es in Afghanistan ganz enorme Probleme, doch ich finde nach wie vor, dass der Sturz der Taliban-Regierung nicht zu den verdammenswerten Taten der USA gehört.

Live aus Kabul berichtet die Entwicklungshelferin Miel in ihrem Blog. Dort fand ich auch den Link zu einer recht interessanten Fotostrecke der New York Times aus Kabul.

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Wie ich den ntos.exe-Virus wieder losgeworden bin

Heute erhielt ich dieses Schreiben von meiner Bank:

Sehr geehrter Herr ******,
wir haben über ein von unserem Rechenzentrum beauftragtes Unternehmen die Information erhalten, dass es einem Trojaner auf Ihrem PC gelungen ist, die von Ihnen beim Online-Banking verwendete Online-PIN auszuspähen. Aus Sicherheitsgründen wurde daher Ihr Zugang zum Online-Banking gesperrt.

Auf meinem Rechner hatte sich der Trojaner ntos.exe breit gemacht. Spezialität von ntos ist offensichtlich das Ausspähen von PIN und TANs, und so hat man wohl schon von Weißrußland, Malaysia oder Nigeria aus versucht, mein Konto leerzuräumen. Ich war daher den ganzen Tag damit beschäftigt, meinen Rechner wieder zu säubern – man hat ja sonst nichts zu tun.

Bei diesem ungebetenen Gast (ntos.exe) hat bei mir folgendes geholfen:

  1. Zuerst mit dem Process Explorer (hier oder hier erhältlich) im Prozess winlogon.exe die Handles ntos.exe, audio.dll und video.dll entfernen.
  2. Dann mit gmer nach Rootkits scannen und im Verzeichnis /windows/system32/ die Datei ntos.exe sowie das Unterverzeichnis wsnpoem und die darin enthaltenen audio.dll und video.dll löschen und töten (sind tatsächlich zwei Schritte: “delete” und “kill”).
  3. Dann erst lässt sich der Eintrag von ntos.exe in der Registry entfernen (Start -> Ausführen -> “regedit” eingeben -> OK), und zwar im Key HKEY_LOCAL_MACHINE/SOFTWARE/Microsoft/Windows NT/CurrentVersion/Winlogon, wo auf der rechten Seite bei Userinit nur C:\Windows\system32\userinit.exe stehen darf.

So hat’s zumindest bei mir geklappt. Alle verwendeten Tools sind kostenlos erhältlich. Hoffentlich war’s das jetzt; ich habe erstmal auf allen Seiten, die mir einfielen, die Zugangsdaten geändert. Schließlich lässt sich ja auch mit einem gekaperten Ebay- oder Amazon-Konto eine Menge Unheil anrichten.

Sehr geholfen beim Verarbeiten meines Unglücks hat mir übrigens diese Seite, die ich bei Chris Guillebeau fand : So schlecht geht’s mir dann doch wieder nicht. Es ist ganz interessant, mit verschiedenen Eingabewerten herumzuspielen: Schon mit 100 Euro im Monat gehört man global gesehen eindeutig zu den Besserverdienenden. Aber in Deutschland gibt es angeblich 20 Millionen Menschen, die in Armut leben. Weißte Bescheid, ne? Aber natürlich sind die Lebenshaltungskosten im Slum von Dhaka ungemein geringer als in Deutschland, das gebe ich unumwunden zu. Kann man also alles garnicht vergleichen, und überhaupt.

Update, 07.01.2009: Habe die Anleitung mal etwas übersichtlicher gestaltet. Bis heute hatte ich nach dieser Prozedur keinen Ärger mehr mit ntos.

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